Sporthallensituation an der KOP - Ein Zustand, der längst nicht mehr tragbar ist
Kürzlich hatte ich ein ausführliches Gespräch mit mehreren Lehrkräften der Kopernikus-Realschule – und was sie mir schilderten, zeigt ein Bild, das viele Eltern und Außenstehende so vermutlich nicht kennen. Die viel diskutierte Sporthallensituation ist weit mehr als ein organisatorisches Problem: Sie frisst kostbare Unterrichtszeit und belastet Lehrkräfte wie Schüler gleichermaßen.
Von einer regulären Sportstunde mit 120 Minuten bleiben oft nur rund 50 Minuten effektive Bewegungszeit übrig. Etwa 70 Minuten verschlingen allein die Wege zu den Ausweichhallen und zurück. Da die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich schnell laufen und sich umziehen, müssen die Lehrkräfte aus Aufsichtspflicht stets auf die gesamte Gruppe warten. Dazu kommt der zusätzliche Aufwand, vor jeder Stunde benötigtes Material in die jeweilige Halle zu transportieren – denn Lagerflächen vor Ort gibt es schlicht nicht.
Ein weiteres Problem: Viele Hallen werden von Vereinen nicht in einem angemessenen Zustand hinterlassen, sodass vor Beginn des Unterrichts rund 15 Minuten allein fürs Aufräumen und Herrichten der Fläche draufgehen. Zeit, die definitiv besser investiert wäre.
Direktor Herr Theis berichtete zwar positiv von der jüngst sanierten eigenen Sporthalle, stellte aber klar: Die neue Holzverkleidung dämpft keinerlei Schall, wodurch der Geräuschpegel enorm bleibt. Zudem stammen Umkleiden und Sanitäranlagen noch aus den 1960er-Jahren – ein Zustand, der den heutigen Anforderungen nicht gerecht wird.
Auch der schulnahe „Bolzplatz“ kann kaum genutzt werden. Anwohner führen dort ihre Hunde aus, und die Lehrkräfte verzichten darauf, die Fläche vor jeder Nutzung erst von Hundekot zu befreien.
Die bestehende Halle ist längst zu klein; notwendig wäre eine Dreifachhalle. Der Platz für einen Ausbau wäre vorhanden, doch entsprechende Überlegungen wurden nicht weiterverfolgt oder aufgrund diverser Problemstellungen verworfen.
Mit bereits 163 Anmeldungen für das kommende Schuljahr steuert die ursprünglich dreizügig geplante Schule ab 2026/27 auf eine faktische Sechszügigkeit zu. Für Lehrkräfte, Schülerschaft und die Schulleitung ist der Gesamtzustand deshalb kaum noch zumutbar. In einer emotionalen Rede vor dem Schulausschuss appellierte Herr Theis bereits eindringlich an die Politik, endlich zu handeln und die Missstände zu beseitigen.
Ich möchte hierzu weiter im engen Austausch mit den Fraktionen, der Verwaltung und der Schule bleiben, um gemeinsam auszuloten, welche Lösungen möglich und realisierbar sind. Es ist Zeit, dass dieses Thema nicht nur diskutiert, sondern gelöst wird – zum Wohl der Kinder und der gesamten Schulgemeinschaft.